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In den seltensten Fällen behaupten Singles von sich, dass sie mit ihrer Situation unzufrieden sind. Dies würde nämlich bedeuten, dass sie gerne einen Partner hätten, jedoch aus unterschiedlichen Gründen nicht dazu in der Lage sind, einen zu finden. Bevor sie sich diese Blöße geben, werden Geschichten über das glückliche und ungezwungene Singleleben verbreitet. Gehört es doch einfach zum selbstverständlichen Gesellschaftsbild, dass Menschen sich in einer Beziehung mit einem anderen Partner befinden. Alleinstehende werden hier zu Außenseitern, Singles fühlen sich unwohl. Die Tatsache, dass es immer mehr und mehr Singles gibt, hat zahlreiche Partnerbörsen hervorgebracht, die Alleinstehenden zu glücklichen Beziehungen verhelfen. Hierbei wird auf ein einfaches Prinzip gesetzt: das Internet.
Unabhängig, schnell und bis zu einem gewissen Grad auch relativ anonym, kann man hier hemmungslos über die eigenen Wünsche, Vorlieben, Sorgen und Probleme sprechen. In einem Profil können Singles nicht nur ihre Vorstellungen von einem möglichen Partner äußern. Sie können auch darüber sprechen, warum sie bisher kein Glück in der Partnersuche hatten. Wer zu schüchtern ist, um eine hübsche Frau anzusprechen, der würde das niemals auf der Straße erzählen und sich für den vermeintlichen Charaktermangel vielleicht schämen. In der Onlinegemeinde jedoch ist er anonym und muss nicht befürchten, spottende Blicke zu ernten. Er kann ganz allgemein über seine Hemmungen sprechen und diese mit jedem Menschen teilen, der sich für sein Profil interessiert. Das Clevere hieran - gerade diese Offenheit ist sympathisch und führt oftmals dazu, dass Singles eine Person aufgrund ihrer Profilangaben kontaktieren. Es entsteht eine erste Kommunikation, meist über das interne Nachrichtensystem. Vielleicht liest eine Frau diese Zeilen, die ebenfalls sehr schüchtern ist und deshalb noch keinen Partner gefunden hat. Singles, die Ängste und Sorgen teilen, fühlen sich plötzlich nicht mehr so allein und haben Verständnis für die Probleme des Anderen. Man kann sich hierüber austauschen, annähern und vielleicht sogar zu einem ersten Date verabreden. Die Chancen, dass dieses erfolgreich verläuft, stehen nun sogar recht gut. Bei einem spontanen Treffen ohne das vorherige Kennenlernen hätte man dieses Vorwissen über seinen Partner nicht. Singles, die zu schüchtern sind, scheitern somit schon an der ersten Hürde. Da beiden Partnern jedoch durch das Kennenlernen die Ängste des Anderen bereits bekannt sind, kann man sich auf die schönen Dinge konzentrieren. Und diese sind eine gute Grundlage für weitere Treffen und vielleicht sogar eine gemeinsame Zukunft.