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Erfolg und Misserfolg liegen nahe beieinander. Genauso ist es mit der Motivation und der Frustration, welche eintritt, wenn das erwartete Ziel nicht erreicht wird - die Motivation lässt nach. Hierbei muss man verstehen, dass das Leben nicht perfekt läuft. Jeder Mensch erleidet in seinem Leben kleinere und größere Rückschläge. Das Kind ist motiviert, eine gute Note in der Schule zu bekommen, weil es sich dann von den Eltern ein Geschenk erhoffen kann. Hier funktioniert das Prinzip Motivation - Belohnung vielleicht noch. Problematisch wird dies jedoch, wenn sich solche Ansätze auf Partnerschaften übertragen lassen, denn dann entstehen schnell Abhängigkeiten.
Vielleicht fühlt sich die Frau in ihrem Körper nicht mehr wohl. Seit sie ihren Mann kennengelernt hat, hat sie ein paar Kilo zugenommen. Nun könnte das alte Sommerkleid, in welches sie wieder passen möchte, eine Motivation für sie sein, etwas Gewicht zu verlieren. Hierbei handelt es sich um eine positive Motivation, denn das Ziel ist gut und der Zweck auch sinnvoll. Handelt die Frau jedoch aus der Angst heraus, dass ihr Mann sie mit ihrem neuen Gewicht nicht mehr so attraktiv finden könnte, dann entsteht nicht nur ein enormer Erwartungsdruck - es können auch unlogische Verknüpfungen entstehen. Während der Mann seine Frau auch noch mit 10kg mehr lieben würde, so bildet diese sich vielleicht nun ein, dass er sie nur dünn akzeptiert oder sich vielleicht sogar eine Geliebte sucht, sollte sie nicht abnehmen. Die anfängliche Motivation der Frau, ein wenig abzunehmen zu wollen, wird krankhaft und die Partnerin beginnt, sich zu sehr auf ihr Äußeres zu reduzieren - und ihrem Mann so unfairer Weise eine gewisse Oberflächlichkeit zuspricht, die dieser jedoch überhaupt nicht besitzt.
So muss man verstehen, dass Motivation etwas Positives sein kann und einem Menschen hilft, ein Ziel zu erreichen. Motivation kann jedoch auch sehr negativ sein, Druck und Erwartungen produzieren. Der erste Schritt zu einer gesunden Beziehung ist hier stets, ehrlich über die eigenen Vorstellungen und die des Partners nachzudenken und diese auch offen auszutauschen. So kann die Frau, um beim Beispiel zu bleiben, ihren Mann schlichtweg fragen: „Findest du mich noch attraktiv?“ Obwohl dies natürlich an sich für Männer eine Frage ist, die alle Alarmglocken schrillen lässt, so hilft hier eine ehrliche Antwort langfristig mehr, als unglaubwürdige Schmeicheleien.