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Man sollte Freundschaften nicht unbedingt als unverbindlich bezeichnen. Obwohl sie - im Gegensatz zur Liebesbeziehung - nicht auf körperlicher Anziehung aufbauen, so sind sie doch in vielerlei Hinsicht sogar verbindlicher als manche Ehe. Während eine Liebesbeziehung häufig vorbei ist, wenn ein Partner untreu wurde, so kann auch eine Freundschaft Höhen und Tiefen durchmachen. Hier erwarten Freunde jedoch meist voneinander, dass man sich auch die größten Ausrutscher verzeihen und alle Hürden überwinden kann. Gute Freunde gehen in dieser Hinsicht viel flexibler miteinander um, als dies vielleicht ein Liebespaar tun würde. Gibt es Streit, so geht man sich für eine Weile aus dem Weg und spricht erst wieder miteinander, wenn sich die Gemüter beruhigt haben. Diese räumliche Trennung hilft den Freunden zu verstehen, was sie an der anderen Person schätzen und vermissen würden. In einer Partnerschaft wohnen beide Menschen meist in einem gemeinsamen Haushalt. Eine räumliche Trennung fällt hier oftmals schwer. Sollte es gemeinsame Kinder geben, ist es sogar noch komplizierter. Nicht ohne Grund geht manche Freundschaft in die Brüche, sobald die Freunde in eine Wohngemeinschaft ziehen. Plötzlich fehlen die Freiräume, die die Beziehung vorher haben funktionieren lassen.
Gute Freunde sind für einander da, wenn es im Leben schwierig läuft. Oftmals sind es gerade die Momente, in denen die eigene Partnerschaft kaputt geht oder man ähnliche Hürden überwinden muss, in denen einem gute Freunde zur Seite stehen. In manchen Zeiten ist man mehr auf ihre Hilfe und Unterstützung angewiesen, in anderen weniger. So kann die Intensität einer Freundschaft variieren, ohne dadurch Schaden zu nehmen. Unternimmt man mit seinem Freund in der Schulzeit fast täglich etwas, ändert sich dies vielleicht mit dem Start ins Berufsleben. Auch eine eigene Liebesbeziehung kann dazu führen, dass Freunde nun zunächst hinter dem Partner eine untergeordnete Rolle einnehmen - zumindest was die Freizeitplanung anbelangt. Doch so wie es Höhen und Tiefen in einer Freundschaft gibt, so gibt es auch intensive und weniger intensive Momente. Manche Menschen verlieren sich für Jahre aus den Augen und knüpfen dann als Freunde an das an, was sie sich aufgebaut hatten, sobald sie sich wiedersehen. Dies ist der vermutlich größte Unterschied zu einer Liebesbeziehung - diese ist weniger dynamisch und erholt sich meist nur langsam oder gar nicht, wenn man sich erst einmal von einander entfremdet hat. Nicht umsonst sagt man: Liebesbeziehungen sind wie Kaffee - aufgewärmt schmeckt er nicht mehr!