Die Aktion konnte nicht ausgeführt werden
Im einen Moment ist sie erwünscht, im nächsten Moment ist sie zu viel. Berührungen sind ebenso vielschichtig wie deren Wahrnehmungen. Der Rempler im Treppenhaus ist nicht nur schmerzhaft, sondern eigentlich auch unnötig. Würde man etwas aufmerksamer durch das Leben gehen, könnte man viele Momente vermeiden, in denen Berührungen als negativ wahrgenommen werden - nämlich immer genau dann, wenn uns jemand ohne unsere Erlaubnis zu nahe kommt, oder wenn uns die Rückzugsmöglichkeit fehlt, um Berührungen zu vermeiden. Das kann selbst zwischen Liebenden der Fall sein. Wenn jemand konzentriert einer Tätigkeit nachgeht, empfindet die Person Berührungen oftmals als störend und ablenkend. Stress, körperliches Unwohlsein und Krankheit lassen den Menschen selbst liebevolle Berührungen des Partners als störend empfinden. Daher fordert eine Partnerschaft viel Verständnis und Sensibilität für die Bedürfnisse und Wünsche des Partners in Bezug auf Berührungen.
Männer beschränken sich meist nur auf ritualisierte Berührungen. Da ist der Handschlag zur Begrüssung, das freundliche und freundschaftliche Schulterklopfen, und für die wirklichen Freunde gibt es auch mal eine Umarmung. Die Geschlechterrolle hat sich in Bezug auf Berührungen noch nicht wirklich geändert. Vielen Männern ist das öffentliche Händchenhalten und der Austausch von Zärtlichkeiten mit der Partnerin noch immer unangenehm. Frauen hingegen wollen den Partner berühren und auch vom Partner berührt werden. Sie benutzen Berührungen oftmals weitaus facettenreicher und gezielter - die Berührung als Mittel der Kommunikation.